Evapotranspiration: wieviel Wasser braucht der Garten?
Evapotranspiration beschäftigt sich mit den Wasserverlusten in der obersten Bodenschicht. Das Wort setzt sich aus der Evaporation (Wasserverdunstung aus dem Boden) und der Transpiration (Wasserabgabe durch Pflanzen) zusammen. Diese Prozesse bestimmen zusammen mit der Versickerung, wie schnell Wasser aus der Wurzelzone verloren geht.
Für die Berechnung der Evapotranspiration gibt es mehrere Modelle, die für praktische Zwecke eine gute Annäherung an den tatsächlichen Wasserbedarf ergeben. Das wichtigste ist das Penman-Monteith-Modell, das zum Standard für Land- und Wasserwirtschaft geworden ist. In der Praxis gibt es mehrere Abwandlungen und auch Vereinfachungen davon.
Potentielle und tatsächliche Evapotranspiration
Die potentielle Evapotranspiration ist die maximale Wassermenge, die verdunsten könnte, wenn Wasser unbegrenzt vorhanden wäre.
Die tatsächliche Evapotranspiration berücksichtigt Bodenfeuchte und damit die zur Verfügung stehende Wassermenge. Da mit geringerer Bodenfeuchte sowohl die Transpiration der Pflanzen als auch die Evaporation an der Oberfläche sinkt, liegt die tatsächliche Evapotranspiration meist wesentlich unter der potentiellen.
Wie berechnet MIYO die Evapotranspiration
MIYO berechnet die Evapotranspiration für jeden deiner Bewässerungskreise aufgrund der Wetterdaten des Standortes, der eingegebenen Bodenart und Gartenparameter sowie der vom MIYO Bodenfeuchtesensor gemessenen Sonnenintensität, Temperatur und Bodenfeuchte. Für die Berechnung wurde das Penman-Monteith-Modell an die Erfordernisse von MIYO angepasst.
Was sind typische Evapotranspirationswerte
Die Evapotranspiration pro Tag beträgt in Mitteleuropa im Frühjahr und im Herbst zwischen 0,5mm und 3mm und steigt im Sommer auf 2mm bis 7mm. 1mm entspricht einem Liter Wasser pro m². Dieser Wasserverlust muss durch Regenfälle oder Bewässerung ausgeglichen werden, damit die Pflanzen ausreichend versorgt werden.
Wie sehr die Evapotranspiration von Tag zu Tag schwankt, zeigen die Berechnungen zweier Tage derselben Woche im Juni 2025 in Wien. An einem heißen, wolkenlosen Sommertag mit Temperaturen über 30° C ergibt sich ein rechnerischer Wasserbedarf von 6l/m². An einem kühleren bewölkten Tag benötigt der Garten nur 2l/m².
Schönwettertag

Kühler Tag mit dichten Wolken

Schönwettertag

Kühler Tag mit dichten Wolken

Faktoren, die die Evapotranspiration beeinflussen
- Klima: Hohe Temperaturen, direkte Sonneneinstrahlung, trockene Luft und Wind beschleunigen die Wasserverdunstung.
- Bodenbedeckung: Dichte Vegetation reduziert die direkte Bodenverdunstung, erhöht aber die Transpiration.
- Boden: Sandige Böden trocknen schneller aus, während Lehmböden Wasser länger halten.
🌿 Warum ist die Transpiration größer als die Evaporation
In gut bewachsenen, landwirtschaftlich genutzten oder begrünten Flächen – also typischen Gärten, Wiesen oder Feldern ist die Transpiration höher als die Evaporation.
- Pflanzen haben eine deutlich größere "aktive Verdunstungsoberfläche" (Blätter, Nadeln), oft um ein Vielfaches größer als die Bodenfläche.
- Pflanzen „steuern“ die Transpiration durch Stomata (Spaltöffnungen) und reagieren auf Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
- Wo Pflanzen Schatten werfen, bleibt der Boden kühler und feuchter → dies verringert die Evaporation.
- Im späten Frühling und Sommer ist Transpiration oft für 70–90 % der gesamten Evapotranspiration verantwortlich – besonders bei dichter Vegetation wie Kartoffeln, Mais, Sonnenblumen oder einer Wiese.
Eine große Buche mit 600.000 Blättern kann an einem heißen Tag über 300 Liter Wasser transpirieren – das entspricht 2 Badewannenfüllungen pro Tag, die durch die Blätter an die Atmosphäre abgegeben werden.




MIYO und Evapotranspiration
MIYO berechnet für jeden deiner Bewässerungskreise anhand gemessener und übertragener Daten die Evapotranspiration der vergangenen 24 Stunden. Du hast zwei Möglichkeiten dies zu nutzen.
- Evapotranspiration manuell überwachen: du kannst anhand der Evapotranspirationswerte deine Bewässerung manuell an die saisonalen Wetterbedingungen anpassen. Die Feinsteuerung, wie zB der Entfall von Bewässerungszyklen bei Regenprognose, macht MIYO selbständig.
- Automatische Anpassung an Evapotranspiration: du kannst die Anpassung an die Evapotranspiration auch MIYO überlassen. Aktiviere sie in den Bewässerungseinstellungen. Du kannst auch festlegen, ab welchen Werten eine Reduktion erfolgen soll, und ob eine minimale Bewässerung in jedem Fall stattfindet.

So sorgst du mit MIYO dafür, dass dein Garten immer optimal mit Wasser versorgt wird. Die Anpassung an Temperatur, Sonneneinstrahlung, Niederschläge und andere Faktoren erledigt MIYO für dich. Über die Einstellungen kannst du Detailanpassungen jederzeit vornehmen.
Unsere Kunden sagen es besser als wir!
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